1. Advent

Ich wünsche dir heute einen schönen ersten Advent! Wusstest du, dass sich das Wort Advent vom lateinischen “Adventus” ableitet und Ankunft bedeutet? Für die Christen ist dies die Ankunft Christi, dessen “Geburtstag” in der Weihnachtsnacht gefeiert wird. Doch du kannst die vier Adventssonntage selbstfürsorglich dazu nutzen, um in der hektischen Vorweihnachtszeit bei dir selbst anzukommen!

Dabei möchte ich dir heute mit einer kleinen, weihnachtlichen Achtsamkeitsübung helfen. Was Achtsamkeit genau bedeutet, kannst du auf S. 18 im Handbuch nachlesen. Viel wichtiger als das theoretische Verständnis ist jedoch die praktische Übung, um zu fühlen, wie Achtsamkeit dein gesamtes Leben verändern und positiv beeinflussen kann!

Achtsamkeitsübung

Als Klassiker der Achtsamkeitsübungen gilt die sogenannte “Rosinen-Übung”. Dabei lernt man anhand einer Rosine, wie Achtsamkeit funktioniert und wirkt. In der Vorweihnachtszeit tauschen wir die Rosine jedoch durch eine süße Leckerei deiner Wahl aus, z.B. ein Plätzchen, ein Stück Schokolade, ein Lebkuchen, ein Stück Stollen, usw. Stelle dir nun vor, du wärst ein Außerirdischer und hältst zum ersten Mal ein Plätzchen (mein Beispiel) in der Hand!

  • Nimm das Plätzchen und lege es auf deine flache Hand.
  • Betrachte es von allen Seiten – wie sieht es aus? Welche Form und Farbe hat es?
  • Berühre es danach mit den Fingern deiner anderen Hand – wie fühlt sich seine Oberfläche an? Welche Beschaffenheit hat es?
  • Halte das Plätzchen nun an deine Nase: wie genau riecht es?
  • Erst jetzt legst du dir das Plätzchen in den Mund – wie fühlt es sich dort an?
  • Dann darfst du es schließlich genüsslich verspeisen (anstatt es zu verschlingen!). Lass dir dabei Zeit, denn es geht nur darum, was du fühlst. Wie schmeckt es? Wie fühlt sich das Kauen an?

Dieses “achtsame Naschen” ist eine der leichtesten und doch grundlegendsten Achtsamkeitsübungen, die es gibt und die du jederzeit im Alltag integrieren kannst. Denn selbst alltägliche Abläufe wie Essen (zubereiten oder/und zu sich nehmen) eignen sich wunderbar als Achtsamkeitsübung: Sie holen dich aus dem Autopilot-Modus ins Hier und Jetzt, animieren dich dazu, alle Sinne wahrzunehmen und keine der Eindrücke zu bewerten.

Und mit ein bisschen Übung kannst du auf dieselbe Art und Weise auch deinen inneren Zustand mit der gleichen Aufmerksamkeit betrachten: deine Gedanken, dein körperliches Empfinden oder deine Gefühle.

TIPP: Du kannst die Übung am Ende der 30 Tage noch einmal wiederholen und wirst dabei feststellen, wie sich deine Sinne im Laufe der Zeit geschärft haben und was du plötzlich alles (mehr) dabei fühlst.