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Hand Lettering

#letterattack Lettering Lessons – Nie mehr ausgefranste Brush Pens!

04/01/2016

Hilfe, mein Tombow Brush Pen franst so schnell aus! Das ist der meistgelesene Satz, den ich seit Beginn meiner #letterattack Lettering Lessons auf Periscope gelesen habe :) Immer und immer wieder ereilt mich dieser Hilferuf mittlerweile, ob auf Facebook, Instagram oder Twitter. Hinzu kommen Beweisfotos von ausgefransten und unsauberen Brush Lettering Konturen, sodass selbst mir das Herz blutet. Was also aber tun, damit ein frischer Tombow ABT Dual Brush Pen nicht der völligen Verfaserung zum Opfer fällt?

Tipp 1: das richtige Papier

Schnell liegt natürlich die Vermutung nahe, dass sich der ein oder andere neue Lettering-Begeisterte einen Tombow Brush Pen gekauft und dann auf dem heimischen Druckerpapier gleich fleißig damit geübt hat. Dies sollte man nur einmal tun, denn zu jedem Schreib- oder Malwerkzeug gibt es das passende Papier (ein Benziner fährt sich schließlich auch schlecht mit Diesel!). So auch für die Brush Pens, die eine möglichst glatte (= gestrichene/satinierte) Schreibunterlage ganz besonders lieben und euch dies mit einem langen Leben danken werden. Eine Papieroberfläche also, bei der man mit dem Streicheltest (=Fingerspitzen sanft über das Papier gleiten lassen) keine Unebenheit bemerkt!

Natürlich muss man nur für die regelmäßigen und intensiven Brush Lettering Übungen (z.B. für die #letterattackchallenge) auf das artgerechte Papier zurückgreifen. Für Geburtstagskarten, Briefkuverts, Geschenkanhänger usw. lässt sich passendes Papier bzw. Fotokarton verwenden. Solange nicht exzessiv darauf gelettert wird ist der Tombow dafür gewappnet!

Hier sind meine Papierempfehlungen für eure Übungseinheiten mit dem Tombow Dual Brush Pen (und jedem anderen Pinselstift mit Filzspitze):

LetteringPapier03

Tipp 2: die richtige Stifthaltung

Wie der Pinselstift beim Lettern gehalten wird entscheidet maßgeblich über seine Lebensdauer. Der Stift sollte stets ruhig und fest zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten werden, der Mittelfinger dient dabei als Stütze. Er sollte nicht zu steil aber auch nicht zu flach gegen die Papieroberfläche geneigt werden, um einen schönen Brush Calligraphy Effekt (=unterschiedliche Strichdicken) zu erreichen! Die richtige Stifthaltung ist außerdem wichtig, damit die Pinselspitze auf dem Papier nicht leidet. Sie kann stets selbst mit dem Tropfentest (ein senkrechter Tupfer auf das Blatt) kontrolliert werden:

Brush Lettering Stifthaltung

Tipp 3: die richtigen Ovale

Es gibt eine Grundform beim Lettering, bei der besonders mit der Verwendung von Pinselstiften mit Schwämmchenspitze wie dem Tombow Brush Pen Vorsicht geboten ist. Das sogenannte Oval ist Bestandteil aller runden Buchstaben, wie z.B. dem o, a, e, g, usw. Beim Zeichnen dieser Buchstaben wird der Pinselstift in einem Bogen gegen die Schreibrichtung (für Rechtshänder nach links) geführt. Dabei ist dringend darauf zu achten, dass die vorderste Spitze nach links gerichtet bleibt! Die vorderen 2-3mm des Schwämmchens sind besonders dünn und flexibel und neigen dazu, bei allzu kräftigem Druck umzuknicken. Die Spitze sollte also behutsam “vor sich hergeschoben” werden, als würde man eine Feder nach links über das Blatt schieben.

Last but not least: der Druck wird erst knapp unterhalb des oberen Scheitelpunktes zum dicken Abstrich verstärkt. So ergibt sich auch ein sanfter Übergang der Strichstärke. Eine vorzeitige Druckbelastung kann ebenfalls zur Ausfransung führen! Übung macht den Meister und nach 100 Ovalen beherrscht man die optimale Stiftführung im Schlaf!

Pro-Tipp: einen Brush Pen einer ungeliebteren Farbe (z.B. Gelb) als Übungsstift für die Stifthaltung und die Ovale verwenden. Dieser Verlust tut nicht ganz so sehr weh ;)

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  • geekchicks.de » geekchicks am 04.01.2016 - wir aggregieren die weibliche seite der blogosphäre
    05/01/2016 at 1:14

    […] #letterattack Lettering Lessons – Nie mehr ausgefranste Brush Pens! Frau Hölle (@frauhoelle) in Frau Hölle: Hilfe, mein Tombow Brush Pen franst so schnell aus! Das […]

  • Kathrin
    06/01/2016 at 15:10

    Vielen Dank für den Blogbeitrag. Ich habe auch den Fehler mit dem normalen Druckerpapier gemacht und damit gleich zwei TomBow’s verhunzt.

    Habe mir vor ein paar Tagen ein Set auf Amazon bestellt und bin froh das dein Beitrag rauskam, bevor dieses angekommen ist. Somit weiß ich das ich mir das andere Kopierpapier auf jedenfall vorher besorge oder erst einmal nur auf dem Rhodia DotPad übe.

    Vielen Dank und du machst deine Sache wirklich sehr sehr toll. Trotz ausgefransten Stiften bin ich schon ganz begeistert wie sich meine Schrift verbessert hat :)

  • Carsten
    12/01/2016 at 13:37

    Hey, hier ist Carsten von paperscreen.
    Wir bei paperscreen sind ja immer darauf bedacht, für Sketchnoter und Co. die idealen Produkte zu produzieren. Unsere Printer’s Scraps sind aktuell mehrheitlich mit einem passenden Papiercharge produziert. Glattes festes Papier. Gerade für die hier genannten Tipps suchen wir immer passende Restpapiere. Deshalb kann es mal zu kurzfristigen Lieferengpässen kommen. Aber wir sind dran.

  • Moni
    17/01/2016 at 13:54

    Hallo
    kann man zerfranste Spitzen mit einem Teppichmesser (o.ae.) retten ? Ich habe aktuell zwei Stifte (Neuland, Tombow), die sehr zerfranst sind.

    Danke !

    • Frau Hölle
      17/01/2016 at 14:12

      Liebe Moni, das habe ich bisher noch nicht ausprobiert. Du darfst es aber gerne als Erstes versuchen und mir dann Bescheid geben, ob es erfolgreich war ;)

  • Moni
    18/01/2016 at 18:56

    Hallo

    noch ein Tipp für alle Schweizer: das Papier von Clairefontaine wird auch unter dem Namen Clairalfa verkauft.

    Bei budgetbureau.ch gibt es das Papier sehr günstig – auch in verschiedenen Stärken. Und Tombows in Multipacks und einzeln in schwarz und grau ( für 3.20 CHF !). Porto ist 9 CHF und Lieferung war sehr schnell.

    Viel Spass !

    • Janine
      31/05/2016 at 20:05

      Liebe Moni

      Danke für den Supertipp für uns Schweizer! Ich habe mir schon überlegt, wie ich an das Material komme. Ich habe ebenfalls Neulandstifte. Mit welchen arbeitest du?

      Lieber Gruss
      Janine

  • Heike
    05/02/2016 at 20:37

    Hi,

    mensch da hast Du mich jetzt aber angefixt. Mein Brushpen liegt jetzt bestimmt schon seit nem Jahr in der Schublade. Nach kläglichen Anfängen habe ich das Teil in die Tiefen meines Schreibtisches verbannt. Und was ist, jetzt hol ich ihn raus und die Spitze ist natürlich total ausgefranst :-) Ja ja so sind wir halt, nen teuren Stift kaufen und kein Geld fürs Papier haben :-) Hihi vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

    Lieben Gruß
    Heike

  • Karen
    10/02/2016 at 19:47

    Liebe Tanja, Du hast nicht nur mich, sondern gleich auch meine 11jährige Tochter angefixt. Anfangs sehr skeptisch, ihr die preisintensiven Tombows zu schenken, habe ich ihr dann doch zwei zum Probieren und Üben gekauft. Und siehe da, ihre Geduld und ihre Fortschritte sind grandios. Leider fransen ihre Stifte jetzt schon und schreiben nicht mehr sauber. Sie ist Linkshänderin. Meinst Du, es könnte daran liegen? Das richtige Papier benutzt sie auf jeden Fall.
    Vielleicht gibt es ja andere Pinselstifte, die für Linkshänder besser geeignet sind.

    Vielen Dank für Deine Inspiration und liebe Grüße von Karen

  • Alex aka. Captain Blaubeere
    07/07/2016 at 12:57

    Hallo Tanja,

    ich kann mir gut vorstellen, dass man die ausgefranzten Stellen mit einer Rasierklinge abschaben kann. So wie das die Friseure mit den kurzen, feinen Haaren im Nacken machen. Wahrscheinlich ist hierbei wichtig, das die Klinge richtig scharf ist. Hab’s selbst noch nicht probiert, da alle meine Brush-Stifte sich bester Gesundheit erfreuen – aber vielleicht mag das jemand ausprobieren?

    Liebste Grüsse aus Wien!

  • Hand Lettering Material und TippsFrau Hölle Studio
    17/03/2017 at 16:43

    […] Hier findest du weitere Papier-Empfehlungen speziell für die besonderen Anforderungen von Brush Lettering: Papier für sensible Brush Pens […]

  • Christine
    22/10/2017 at 11:17

    Hi Frau Hölle:)
    Ich habe vor ein paar Wochen meine liebe zum lettering gefunden und vor allem das aquarell lettering begeistert mich. Ich habe auf deine Empfehlung hin gleich mal tombow Stifte besorgt und aquarell Papier. In deinen videos weisst du aber immer darauf hin das bei solchen Papier die Stifte kaputt werden. Mein aquarell Papier ist alles andere als glatt :)
    Nun meine frage: welches Papier würdest du empfehlen, wenn man mit tombow Stifte aquarell hintergründe machen will und dann aber auch drauf letter möchte?

    Über eine Antwort würd ich mich sehr freuen.

    Schönen Sonntag und Grüsse von Österreich:)

    Christine

  • Esther
    11/11/2017 at 22:43

    Hallo Tanja,
    vielen Dank für die tollen Tipps mit dem Papier! Habe mir letzte Woche das clairefontaine DCP bestellt und bin jetzt richtig happy nachdem es heute ankam und den ersten Versuchen super standhielt.
    Ich benutze zwar keine brush pens, sondern arbeite mit Spitzfeder und Tusche, aber dafür ist dieses Papier auch goldwert.
    Liebe Grüße
    Esther

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